Meine Muse ist launisch, müsst ihr wissen. Damit sie mir am Schreibtisch immer wieder mal Platz für neue Ideen schafft, muss ich ihn so oft wie möglich verlassen..
Manchmal schickt die Muse einen phantastischen Einfall unter die Dusche oder einen Geistesblitz ans Waschbecken, wenn ich mir die Zähne putze. Manchmal auch ins Bett, meistens kurz vor dem Einschlafen. Dann wälze ich mich hin und her und erst wenn ich den Einfall aufschreibe, lässt mich die Muse in Ruhe und ich kann einschlafen. Damit auch mein Schreibtisch ein Platz für viele neue Ideen wird, muss ich ihn jedoch so oft wie möglich verlassen und ausgehen. Klingt widersprüchlich? Ist es auch – und auch wieder nicht.
Denn Schreiben ist wie Laufen. Damit am Bildschirm eine Zeile nach der anderen entsteht, muss etwas in Gang kommen – neue Ideen, meine Schreibkraft, ich. Meine Muse mag es am liebsten, wenn ich das Büro so oft wie möglich verlasse und ausgehe. Dann schlendere ich durch die Stadt, spaziere an der Mur entlang und schaue: nach links, nach rechts, nach oben, nach unten – und das alles noch einmal und immer wieder. Gut beobachten, sich innerlich freimachen und offen sein für Inspirationen von ringsum: Das ist für mich die beste Basis für neue Ideen.