Dirk Stermann
Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen.

Ein weises, witziges, wunderbares Buch: Als Kind musste Erika Freeman aus Wien vor den Nazis fliehen. Später wird sie in New York eine berühmte Psychoanalytikerin, die Celebritys aus Hollywood kommen zu ihr auf die Couch. In der Pandemie strandet sie – mittlerweile über 90 Jahre alt – in Österreich und sitzt eines Abends in der Talkshow von Dirk Stermann. Danach freundet sich Erika Freeman mit ihm an und erzählt – jeden Mittwoch im Hotel Imperial – von ihrem unglaublichen Leben.

Erika Freeman hat alles erlebt, was im Leben kommen kann: beispielsweise das Grausame und Schreckliche. Als Kind muss sie vor den Nazis fliehen, ihr Vater ist bereits im KZ, die Mutter bleibt in Wien zurück. Erika reist mit dem Zug alleine in die Niederlande, die Frau in ihrem Abteil, die sich um sie hätte kümmern, schreckt vor dem Judenstern zurück und hält Abstand. Auch am Schiff nach New York ist Erika auf sich selbst gestellt. Dort angekommen, schieben sie ihre entfernten Verwandten, die sich um sie hätten kümmern sollen, bald in ein Internat für emigrierte Kinder ab.

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Der Kopf weiß und der Bauch versteht.
Du musst auf beide hören.

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Erika lässt sich nicht beirren, lernt, studiert Politik­wissen­schaften, engagiert sich politisch und ist unter anderem bei der Gründung des Staates Israel dabei. Sie erlebt also auch das Außergewöhnliche und Große. Dann lernt sie ihren Mann, einen Maler, kennen, erfährt Verrücktes und Komisches, die Liebe, das Schöne, den Glamour. Sie wird eine berühmte Psychoanalytikerin, die Celebritys von Hollywood geben sich in ihrer Praxis in New York die Klinke in die Hand. Woody Allen sitzt auf ihrer Couch, Barbara Streisand ist eine Freundin.

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Denn etwas zu wissen heißt nicht automatisch,
es auch zu verstehen.

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Und dann ist da noch die Sache mit der Mutti von Erika Freeman, die sie seit langer Zeit bedrückt. Irgendwann – an einem Mittwoch im Hotel Imperial, bei Melange und Croissant – erzählt sie es Dirk Stermann. Und dieser wiederum bittet Erika Freeman irgendwann, ein Buch über sie schreiben zu dürfen. Denn ihr unglaubliches Leben ist ein Wunder – mit dem Lebens­mut, der Freude, ihrer Weisheit und Klugheit, ihrer Unerschütterlichkeit, dem Optimismus, der Größe. Das Buch über Erika Freeman ist ein Vademecum für alle, die Trost und Sinn suchen.

Im Rowohlt Verlag um € 24,70